Medizin

Quelle: Springer Medizin

  • Medizinische Leitlinien
    • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin: S1-Leitlinie Post-COVID/Long-COVID
      Aufgeführt werden generelle Informationen, infektiologische/immunologische Aspekte, Diagnostikempfehlungen, psychische Aspekte, Rehabilitation, allgemeinmedizinische Aspekte, Fatigue und weitere Krankheitsbereiche. Die Leitlinie beinhaltet u.a. Hinweise zu individuell angemessenem Energiemanagement (Pacing) als eine wirksame Therapieoption bei Fatigue mit einhergehender Symptomverschlechterung nach körperlicher Überbeanspruchung (PEM).
    • Deutsche Gesellschaft für Neurologie: S2k-Leitlinie Neurologische Manifestationen bei COVID-19
      Die Definition des Post-COVID-19-Syndroms erfolgt aktuell anhand zeitlicher Kriterien und kann Patienten/Patientinnen unabhängig vom Schweregrad der Akutinfektion betreffen. Die genauen pathophysiologischen Mechanismen des Post-COVID-19- Syndroms sind bislang noch unbekannt. Diskutiert werden Neurotransmittervermittelte Veränderungen, eine postinfektiös fortbestehende Entzündung sowie (virusgetriggerte) immunvermittelte Mechanismen. Unterschieden werden müssen Symptome, deren Auftreten gehäuft nach SARS-CoV-2-Infektion beschrieben wird, von bekannten neurologischen Krankheitsbildern, die nach COVID-19 auftreten können. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Fatigue, Kopfschmerzen, Myalgien und Neuropathien werden von Patientinnen/Patienten auch noch drei Monate nach der akuten SARS-CoV-2-Infektion beschrieben. Eine umfassende Diagnostik ist anzustreben. Es existiert aktuell keine kausale Therapie. Bestehen Hinweise auf einen autoimmunologischen Erkrankungsmechanismus, kann immunmodulatorisch behandelt werden.
    • Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation: S2k-Leitlinie SARS-CoV-2, COVID-19 und (Früh-)Rehabilitation
      Die Leitlinie thematisiert in einem ersten Teil das Infektionsschutz-bezogene Vorgehen während der COVID-19-Pandemie und in ihrem Übergang in die Endemie generell bei Maßnahmen der Rehabilitation, einschließlich der Früh-Rehabilitation. In einem zweiten Teil beschreibt sie die Versorgung von COVID-19-Patienten*innen mit rehabilitativen Therapieverfahren auf Intensivstationen und im Akutkrankenhaus, der Frührehabilitation, der Rehabilitation (AnschlussRehabilitation, Heilverfahren) und der ambulanten und Langzeit-Betreuung nach COVID-19, u.a. bei längerer Persistenz von Symptomen (Long- bzw. Post-COVID-19).
    • Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin: S1-Leitlinie „Long COVID“
      Hauptzielgruppe für diese Leitlinie sind hausärztliche Primärversorger:innen und andere medizinische Erstkontakteinrichtungen. Zudem alle Ärztinnen und Ärzte, die mit von Long COVID möglicherweise betroffenen Personen befasst sind.
    • Wiener klinische Wochenschrift Leitlinie S1: Long COVID: Differenzialdiagnostik und Behandlungsstrategien
      Der Schwerpunkt liegt auf der praktischen Anwendbarkeit auf der Ebene der hausärztlichen Primärversorgung, die als geeignete Stelle für den Erstzutritt und für die primäre Betreuung und Behandlung verstanden wird. Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Differenzialdiagnostik der häufigsten Symptome, die in der Folge einer Infektion mit SARS-CoV?2 auftreten können, zu therapeutischen Optionen, zu Patient:innenführung und -betreuung, sowie zu Wiedereingliederung in den Alltag, und die Rehabilitation.

  • Fortbildungen
    • Fortbildungsreihe des Post-COVID-Netzwerks der Charité (online)
      10-teilige Fortbildungsreihe zum Post-COVID-Syndrom der Charité-Fortbildungsakademie. Ziel ist Wissen weiterzugeben und über die Charité hinaus in einen Erfahrungsaustausch zu treten. Die Termine finden immer am zweiten Mittwoch eines Monats statt (aktuell noch bis zum Februar 2023). Eine Veranstaltung dauert ca. 90 Minuten von 17 Uhr bis ca. 18.30 Uhr und besteht aus einem Vortrag einer Fachexpertin oder eines Fachexperten sowie einer anschließenden Diskussion und Fallvorstellung. Bei der Anmeldung zur Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, eine Fallvorstellung vorzuschlagen. Die Zertifizierung mit Fortbildungspunkten ist bei der Berliner Ärztekammer beantragt.
    • Postvirale Erkrankungen: ME/CFS und Long COVID (online & on demand)
      Im Ärzteportal steht seit Januar 2022 eine aktualisierte On-Demand Fortbildung zum Thema „Postvirale Krankheiten: Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und Long COVID“ zur Verfügung. Die Fortbildung ist von der Ärztekammer Hamburg und der Österreichischen Akademie der Ärzte mit drei Punkten akkreditiert. Die Inhalte wurden unter wissenschaftlicher Leitung von Frau Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen, Charité Berlin, zusammengestellt und richten sich an Haus- und Fachärzt:innen. Die Videos sind auch ohne Teilnahme an der Fortbildung im Ärzteportal abrufbar.
    • Basisfortbildung Post-/Longcovid Kurs (online & on demand)
      Rundum up to date zu Long-/ Post-COVID – mit einer kurzweiligen Kombination aus Forschung und Praxis für Ärzt:innen und weitere medizinische Berufe (z.B. Ergotherapeut:innen, Medizinische Fachangestellte, Physiotherapeut:innen). CME-zertifiziert über die Landesärztekammer Baden-Württemberg (2 CME-Punkte pro Modul 1 – 5 (Voraussetzung: korrekte Beantwortung von mind. 70% der 20 MC-Fragen); Anerkennung auch in anderen Bundesländern möglich. Kostenfrei im Rahmen einer Begleitstudie. Hierfür wird um Teilnahme an einer Online-Befragung zur Evaluation gebeten (ca. 10min).
    • Long-Covid-Fortbildungen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (online)
      Die Long Covid Fortbildungen der KVB wurden von der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit je zwei Fortbildungspunkten pro Modul anerkannt. Insgesamt gibt es acht Module. Für die Mitglieder der KVB ist dieses Angebot kostenlos. Es kann aber auch von Ärzten und Psychotherapeuten aus anderen Bundesländern genutzt werden (eine Registrierung ist notwendig).

  • Stellungnahmen
    • Bundesärztekammer: Post-COVID-Syndrom (PCS)
      Das Post-COVID-Syndrom (PCS) nach durchgemachter SARS-CoV-2- Infektion steht derzeit auch mit Blick auf die weitere Entwicklung der Pandemie im Herbst und Winter 2022 im Fokus einer gesellschafts – politischen Debatte. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand der Bundesärztekammer seinen Wissenschaftlichen Beirat beauftragt, die zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Daten zu sichten und eine Stellungnahme zum PCS zu verfassen. Diese soll als evidenz – basierte Information der Ärzteschaft, Gesellschaft und Politik zur Verfügung gestellt werden und so dazu beitragen, dass die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Datenlage zum PCS, zur Prävention, Versorgung der Betroffenen und Information der Bevölkerung einge – leitet werden. Um der Komplexität und Vielschichtigkeit des Themas gerecht zu werden, wurde der im Januar 2022 eingerichtete Arbeitskreis des Wissenschaftlichen Beirats interdisziplinär mit Vertretern aus verschiedenen Fachbereichen der Medizin besetzt.

    • Expert*innenrat der Bundesregierung zu COVID-19: Erforschung von Long/Post-COVID und klinische Versorgung Betroffener verbunden mit der notwendigen Aufklärung und Kommunikation
      Während der vergangenen beiden Jahre der COVID-19 Pandemie standen die akute COVID19 Erkrankung, deren Krankheitslast und die Kapazitäten des Gesundheitswesens im Vordergrund, weitaus weniger aber die Langzeitfolgen der Infektion. Mögliche Langzeitfolgen von viralen Infektionen waren bereits bekannt und zeigten sich auch in der Folge der ersten Pandemiewelle 2020 bei SARS-CoV-2. Im Gegensatz zu der akuten COVID-19 Erkrankung sind Folgezustände vielschichtig und nicht immer eindeutig quantifizierbar. Die Bandbreite der Beschwerden reicht von Folgen der Akutinfektion für einige Wochen bis hin zu schweren langwierigen, teils irreversiblen Folgeschäden. Die Auswirkungen dieser potentiell langfristigen Komplikationen auf die Gesellschaft und das Sozialversicherungs- und Gesundheitssystem sind angesichts der hohen Infektionszahlen von hoher gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.

  • Post-COVID-Fatigue-Syndrom
  • Long COVID und psychische Gesundheit
  • Long COVID und Logopädie
  • Long COVID bei Kindern und Jugendlichen
    • Einheitliche Basisversorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID
      Das vorliegende Konsensuspapier bietet in Ergänzung zur AWMF-S1-Leitlinie eine Übersicht über die verschiedenen klinischen Aspekte von Long COVID im Kindes- und Jugendalter. Es wurde von Vertreter:innen aus 19 Fachgesellschaften des DGKJ-Konvents und kooperierenden Fachgesellschaften erstellt und bietet Expertenempfehlungen für die Praxis auf Grundlage der bisherigen, noch geringen studienbasierten Evidenz zu Long COVID im Kindes- und Jugendalter. Es enthält Screeningfragen zu Long COVID sowie einen Vorschlag zur strukturierten, standardisierten pädiatrischen Anamnese und zur diagnostischen Evaluation bei V.a. Long COVID. 
    • Podcast: „Long-COVID-Experte Dr. med. Daniel Vilser“
      Leitender Oberarzt der Kinderklinik Jena Dr. med. Daniel Vilser über Ursachen, Ausmaß, Symptome & Behandlungsansätze von Long COVID (Corona-Spätfolgen) mit besonderem Fokus auf Kinder & Jugendliche und Chronic Fatigue-Syndrom (ME/CFS).

  • Long COVID und Rehabilitation
  • ICD-Kodierungen im Zusammenhang mit COVID-19/Post-COVID
  • Medizinische Vernetzung & wissenschaftliche Zusammenarbeit
    • Ärzte und Ärztinnenverband Long Covid
      Der Verband wurde am 20.12.2021 auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit gegründet und setzt sich aus Mediziner:innen und Expert:innen diverser Fachrichtungen zusammen. Die vordergründige Aufgabe des Verbandes ist es, die Krankheitsbilder, welche nach der Genesung von COVID-19 auftreten, zu erforschen, das Wissen zentral zur Verfügung zu stellen sowie den Aufbau von Versorgungseinrichtungen voranzutreiben, um die Behandlung von Long COVID Patient:innen zu verbessern.
    • Nationales Pandemie Kohorten Netz (NAPKON)
      NAPKON ist ein eigenständiges Projekt im Rahmen des Netzwerk Universitätsmedizin (NUM), das aus verschiedenen Einzelanträgen für Kohortenstrukturen zusammengelegt wurde. Alle interessierten Wissenschaftler*innen sind zu einer Beteiligung an Fach- und Organspezifischen Arbeitsgruppen (FOSA) eingeladen worden, weitere Meldungen sind jederzeit an fosa@napkon.de möglich. Die FOSA sind beteiligt an der Festlegung des Studienablaufes, der Datensätze und dem Use & Access Prozess. Zudem können die FOSA oder auch unabhängige Forschungsgruppen jederzeit Vorschläge für Zusatzstudien unterbreiten.

  • World Health Organization (WHO)
    • Klinische Falldefinition einer Post-COVID-19-Erkrankung gemäß Delphi-Konsens
      Eine Post-COVID-19-Erkrankung kann bei Personen mit einer wahrscheinlichen oder bestätigten SARS-CoV-2-Infektion auftreten, in der Regel drei Monate nach Auftreten von COVID-19 mit Symptomen, die mindestens zwei Monate andauern und nicht durch eine andere Diagnose zu erklären sind. Zu den allgemeinen Symptomen zählen
      Erschöpfung, Kurzatmigkeit, kognitive Fehlleistungen sowie weitere, die sich im Allgemeinen auf den Tagesablauf auswirken. Die Symptome können neu auftreten nach einer anfänglichen Genesung von einer akuten COVID-19-Erkrankung oder die anfängliche Krankheit überdauern. Die Symptome können fluktuieren oder mit der Zeit wiederkehren. Eine gesonderte Definition kann für Kinder erforderlich sein.
    • Clinical management of COVID-19 – Living Guideline
      The target audience is anyone broadly involved directly or indirectly in the care of patents with COVID-19 and post COVID-19 conditon, i.e. clinicians, allied health care workers, facility managers and hospital administrators. Current practce: The evidence base for clinical management of COVID-19 is increasing rapidly. Numerous randomized and observatonal trials are underway to inform practce. In this update, the Guideline Development Group (GDG) makes 16 new recommendatons for rehabilitaton of adults with post COVID-19 conditon. In adults with post COVID-19 conditon exertonal desaturaton and cardiac impairment following COVID-19 should be ruled out and managed before consideraton of physical exercise training. While orthostatc intolerance and post-exertonal symptom exacerbaton (PESE) are amenable to rehabilitaton, their presence will require interventons to be modifed in view of these diagnoses for rehabilitaton to be safe.
    • Rehabilitation needs of people recovering from COVID-19
      Due to the new, fluctuating and protracted course of the after-effects of COVID-19, the need for rehabilitation services in this population may persist beyond the pandemic. This scientific brief informs program planners and decision-makers as well as health care workers about the health impact of COVID-19 and rehabilitation needs in the COVID-19 population.
    • Video: Expanding our understanding of post COVID-19 condition: Webinar 2
      This second WHO webinar will present the consensus clinical case definition from the global Delphi exercise, and then expand on understanding the mechanisms that may cause post COVID-19 condition, and the care models to manage it. There are at least seven mechanisms to be considered: inflammation/hyperinflammatory state; immune dysregulation/autoimmune; coagulation/vasculopathy; direct viral toxicity/viral perseverance/long-term infection; autonomic dysfunction/neurologic; endocrine/metabolic; and maladaptation of the ACE2 pathway. Likely, many interact synergically. Thus, this global meeting brings together stakeholders to advance the field in solidarity.
    • Expanding our understanding of post COVID-19 condition: report of a WHO webinar – 9 February 2021
      On 9 February 2021, a first webinar entitled “Expanding our understanding of Post COVID-19 condition” was held under the auspices of WHO and in consultation with the International Severe Acute Respiratory and Emerging Infection Consortium (ISARIC), Global Research Collaboration for Infectious Disease Preparedness (GloPID-R), National Institutes of Health/National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIH/NIAID), LongCovidSOS and patient representatives. The meeting took place over a 5-hour period divided into the following three sessions: 1) Post COVID-19 condition: scene setting and lessons learned; 2) Observations on Post COVID-19 condition: what we know; Session 3) Working groups to develop clinical case definition and research gaps/methods.
    • In the wake of the pandemic: preparing for Long COVID
      Long COVID is an emerging condition that is not yet well understood but that can be severely disabling. A significant number of adults with COVID-19 suffer from Long COVID but exact numbers are currently difficult to estimate. An emerging consensus on best practice points to the importance of multidisciplinary and multi – specialty approach to assessment and management. Different European countries have been responding to the emergence of this new condition via organized health systems responses. Patients suffering from Long COVID have been instrumental in shaping awareness, research and service provision. Further research remains a high priority. Care guidelines and multidisciplinary services need to be developed to ensure appropriate assessment and management of the condition. Effective response can only be achieved by involving Long COVID patients themselves.
    • Global COVID-19 Clinical Platform Case Report Form (CRF) for Post COVID condition (Post COVID-19 CRF)
      WHO’s Post COVID case report form (CRF) has been designed to report standardized clinical data from individuals after hospital discharge or after the acute illness to examine the medium- and long-term consequences of COVID-19. The forms will be available in multiple languages.

  • Allgemein



Wichtiger Hinweis: Diese Übersicht wird regelmäßig aktualisiert.